Konzeptionswerkstatt

(analog zu M 6, 23, 45)

Eine pädagogische Konzeption zu verfassen, bedeutet sich mit den Zielen in der eigenen Kindertages-pflegestelle/Großtagespflegestelle auseinanderzusetzen und daraus dann konkrete Umsetzungsschritte und -maßnahmen abzuleiten und zu beschreiben. 


Nach dem neuen NKiTaG müssen alle KTPP (nicht nur in GTP) spätestens zur neuen Antragstellung eine pädagogische Konzeption schreiben. Aber nicht nur weil man "muss" ist die Auseinandersetzung mit dem Thema wichtig, sondern eine pädagogische Konzeption stellt eine wesentliche Qualitätssicherungsmaßnahme dar. 


Sie ist somit auch für Teams eine gemeinsame Arbeitsgrundlage, die u.a. die pädagogischen Zielsetzungen und auch Methoden sowie Wege der Umsetzung beschreibt. Wie man eine solche Konzeption erstellt und welche Inhalte dazugehören, wird in den verschiedenen Modulen vermittelt, die alle die Entwicklung bzw.- Weiterentwicklung der päd. Konzeption zum Inhalt haben. Mit einer Konzeption schafft man die erste verbindliche Basis für die Arbeit in einer Kindertagespflegestelle/Großtagespflege. 

Zur ersten Lernergebnisfeststellung wird eine Konzeption vorgelegt und alle Teilnehmenden erhalten zu ihrer Konzeption ein Feedback- was gut ist, was evtl. fehlt, was man besser machen könnte.

Noch während der tätigkeitsbegleitenden Qualifizierung stellt man aller Erfahrung nach bereits fest, wo man "nachjustieren" muss, sodass die Weiterentwicklung der eigenen Konzeption auch im zweiten Kursteil Thema sein wird. 

Jede Konzeption wird mit Leben gefüllt, indem eigene Erfahrungen einfließen und es mit konkreten Umsetzungsschritten für den pädagogischen Alltag ergänzt wird. Eine Konzeption ist jedoch nie „fertig“ und es ist ein Zeichen guter pädagogischer Qualität, wenn sie stetig weiterentwickelt und angepasst wird. 

Zu Beginn jedes Moduls führen wir gemeinsam eine "Wissenvergewisserung" durch.


Inhalte Modul 6:

Es werden

besprochen 

Vor allem möchten wir mit diesem Kurs das Bewusstsein schärfen, dass eine Konzeption regelmäßig weiterzuentwickeln und damit fortzuschreiben ist. Dabei sollen nicht nur Änderungen bzw. Anpassungen auf organisatorischer Ebene vorgenommen werden, sondern es sollen zudem aktuelle fachliche Erkenntnisse mit einbezogen werden.

Außerdem sollen sich angehende KTPP, die im Qualifizierungskurs sind, mit den Konzeptionen der/ihrer Praxisstellen bekannt machen. Hier sollte man sich die Fragen stellen:

Der Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag wird in der Konzeption konkret dargelegt. Eltern und Kinder werden im Sinne der Bildungspartnerschaft einbezogen, was bedeutet, dass sie die unterschiedliche soziale Herkunft der Familien, sowie die Situation im Sozialraum berücksichtigt. 

Der wichtigste Ausgangspunkt für die Konzeption sind die Bedürfnisse der zu betreuenden Kinder. Deshalb ist es unabdingbar, dass die KTPP sich eingehend mit dem eigenen, verinnerlichten Bild vom Kind beschäftigen.

Da die Qualität der Betreuung von Tageskindern maßgeblich von der einzelnen Kindertagespflegeperson und ihren fachlichen und personalen Kompetenzen abhängt, ist der Blick auf die eigene Persönlichkeit, auf Stärken und Schwerpunkte unabdingbar. Dazu zählen auch die Erziehungsziele und die eigene Sicht auf die Erziehungsverantwortung.

Handlungsziele sollen definiert und überprüfbar sein und beschreiben, bezogen auf das jeweilige Erziehungsziel sowohl die sozialen, die räumlichen und materiellen Bedingungen die gegeben sein oder geschaffen werden müssen.

Eine Konzeption ist die Grundlage für ein Kennenlerngespräch mit interessierten Eltern und gibt Aufschluss über die Arbeitsweise, die pädagogische Grundhaltung, den Erziehungsstil und natürlich auch über die Rahmenbedingungen (Betreuungszeiten, Ernährung, Kooperationen usw.). Eltern möchten schließlich ihre Prioritäten mit dem tatsächlichen Angebot abgleichen.

Anhand von Leitfragen wird eine Mindmap erstellt mit Ideen, Themen, Sichtweisen, Meinungen, Erfahrungen..., die relevant sind für eine päd. Konzeption.  Daraus werden Oberthemen, sog. "must-have", abgeleitet, die in jeder päd. Konzeption zu finden sein sollten. 

In Lerngruppen werden zudem pädagogische Ansätze erarbeitet und später vorgestellt.

Die Darstellung der eigenen Person in Verbindung mit den bisherigen Erfahrungen und Stärken nimmt zudem eine besondere Stellung ein.


Inhalte Modul 23:

Im Modul 23 geht es um die Vertiefung des Themas „pädagogische Konzeption“ aus dem Modul 6 und hat einen stark reflexivem Charakter.

Einrichtungen der institutionellen Kindertagesbetreuung haben den Vorteil, gemeinsam als Team eine päd. Konzeption zu erarbeiten (die jedoch auch oftmals noch umfangreicher gestaltet ist), wohingegen in der Kindertagespflege die Umsetzung und Entwicklung der Konzeption in der Eigenverantwortlichkeit liegt. Deshalb ist der kollegiale Austausch und auch das Gespräch mit sowie das Feedback der Fachberatung als Hilfestellung so wertvoll, sodass in diesem Modul dem Erfahrungsaustausch darüber, wo es bisher Erfolge, wo Stolpersteine und Fragen gab/gibt ein besonderes Augenmerk gilt.

In M 6 galt die Ausarbeitung eher inhaltlichen Aussagen zur eigenen Person und Kompetenz und zur Organisation der Kindertagespflegestelle; nun geht es vermehrt um die pädagogische Arbeit und um die visuelle und formale Gestaltung. 

Mit einer Konzeption macht man das gesamte berufliche Profil deutlich und sichtbar. Die vorhandenen und erworbenen Kompetenzen können damit gezeigt werden- gelebt werden sie über das Handeln!  Deshalb sind der Kompetenzbegriff und die Einordnung einzelner Kompetenzen nach dem DQR-Schema Thema.

Bei der Weiterentwicklung der pädagogischen Konzeption geht es nun auch um "nice-to-have"-Themen, die Aufnahme finden können.


Inhalte Modul 45:

Die Qualitätskriterien der pädagogische Konzeption (Struktur-, Prozess-, Orientierung) werden besprochen, um zu verdeutlichen, in welchen Qualitätsdimensionen pädagogisches Handeln stattfindet und wie die verschiedenen Kriterien ineinander greifen. 

Mit zunehmender Erfahrung bilden viele Kindertagespflegpersonen ein geschärfteres Profil aus, wodurch Themen für die Konzeption, die zu Beginn noch „weit weg“ erschienen, mit zunehmender Erfahrung aber immer selbstverständlicher werden. Ist beispielsweise das Thema Schutzkonzept oder Diversität noch ein „on-top-Thema“, so wird es nach und nach zu einem unabdingbaren Bestandteil einer Konzeption und stellt nichts „besonderes“ mehr dar.

Deshalb wird sich das eigene Selbstverständnis ändern und Themen die heute noch als „zu groß“ oder vielleicht auch als „unwichtig“ erscheinen, werden plötzlich als Minimalstandard einer Konzeption begriffen.

Passgenauigkeit und Stimmigkeit zwischen Wirklichkeit/Praxis und der geschriebenen Konzeption und des pädagogischen Ansatzes sollen regelmäßig abgeglichen werden, sodass mittels einer Reflexionshilfe ein vertiefter und kritischer Blick auf die eigene pädagogische Konzeption geworfen werden kann, der hilft, Ansatzpunkte für eine Überarbeitung und Weiterentwicklung der Konzeption zu finden.

Zuletzt werden wir mittels praktischer und spannender Übungen die Kommunikation der pädagogischen Kommunikation nach außen trainieren.


Umfang: 6, 4, 6 UE plus Feedback zur 1. Lernergebnisfeststellung und zum Ende der Qualifizierung 

(bei Kursen in der VHS Cloppenburg)

Referentinnen: Birgit Hannes-Möller